Foxconn benötigt staatliche Genehmigung für Investitionen in chinesisches Chip-Unternehmen, sagt Taiwan
Das taiwanische Unternehmen Foxconn, ein weltweit führender Anbieter von Elektronikfertigungsdienstleistungen, benötigt laut Taiwan eine staatliche Genehmigung, bevor es in ein chinesisches Halbleiterunternehmen investieren kann. Dies wäre das erste Mal, dass die taiwanesische Regierung ihr Regelwerk für Auslandsinvestitionen in chinesische Technologieunternehmen anwendet.
Die Bestätigung der taiwanesischen Behörden folgten auf Berichte, dass Foxconn beabsichtigt, in das von der nationalen chinesischen Regierung kontrollierte Halbleiterunternehmen Tsinghua Unigroup zu investieren. Foxconn ist das größte Auftragsfertigungsunternehmen der Welt und stellt für Unternehmen wie Apple, Dell und Sony Elektronikgeräte und Komponenten her.
Der taiwanesische Industrieminister Wang Mei-Hua sagte gegenüber Reportern, dass Foxconn eine Genehmigung für eine solche Investition einholen müsste, da es sich um ein Auftragsfertigungsunternehmen handelt, das in die Halbleiterindustrie investieren möchte. Laut Wang ist diese Regelung Teil des Bemühens der taiwanesischen Regierung, den Technologiefluss nach China zu kontrollieren.
Foxconns Interesse an der Tsinghua Unigroup ist Teil eines größeren Trends in der globalen Elektronikindustrie, in denen Unternehmen verstärkt in die Chipproduktion investieren. Dies ist zum Teil auf den weltweiten Mangel an Halbleitern zurückzuführen, der die Automobil- und Elektronikindustrie hart getroffen hat. Halbleiter sind eine entscheidende Komponente in vielen modernen Geräten, von Autos über Mobiltelefone bis hin zu Haushaltsgeräten.
Diese Prüfung seitens der taiwanesischen Regierung verdeutlicht, wie politisch sensibel die Halbleiterindustrie ist. Taiwan ist eine global dominierende Kraft in der Halbleiterindustrie und Heimat des weltweit größten Auftragschipherstellers TSMC. Daher war Taiwan immer bemüht, seine Technologien und Fachkenntnisse im Halbleiterbereich vor Übernahmen durch chinesische Unternehmen zu schützen.
Falls Foxconn die Genehmigung für die Investition erhält, könnte es eine symbolische und strategische Meilenstein für das Unternehmen und die gesamte Halbleiterindustrie sein. Es könnte auch die Beziehungen zwischen Taiwan und China, zwei politisch engagierten Territorien mit komplexen Wirtschaftsbeziehungen, weiter beeinflussen.
Bislang hat Foxconn keine Kommentare zu den Berichten über seine Investitionspläne abgegeben. Die möglichen Auswirkungen dieser Investition, insbesondere in Bezug auf die Handelsbeziehungen zwischen Taiwan und China, werden jedoch sowohl innerhalb als auch außerhalb der Branche genau beobachtet.
– News veröffentlicht am 2022-07-14 12:05:07